Youngstars Interview #5 - Amely Quaas

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PhilipWürdest du dich einmal vorstellen? 

Amely: Hi, ich bin Amely Quaas, 16 Jahre alt und mache meine Ausbildung bei Glinicke in Erfurt zur Kauffrau für Büromanagement. 

 

Philip: Du hast deine Ausbildung dieses Jahr begonnen? 

Amely: Ja genau, ich habe am 01. August 2021 angefangen.  

 

Philip: Und wie ist es bis jetzt?  

Amely: Es macht mir sehr viel Spaß! Es ist auf jeden Fall etwas anderes wie ich es aus der Schule kenne, man kommt jetzt ins Arbeitsleben rein. Ich habe bis jetzt auch schon viele neue Dinge kennengelernt und gemacht, die ich vorher nicht kannte. Gerade Tätigkeiten wie Bestellungen, z.B. ein Auto bestellen. Das habe ich ja vorher noch nie gemacht *lacht*. Und alle sind natürlich sehr nett. Ich wurde und werde hier sehr gut aufgenommen. 

 

Philip: Das ist schön zu hören. Du lernst ja Büromanagement.  

Amely: Ja richtig.  

 

Philip: Was machst du da so den Tag über? 

Amely: Also, neben Akten scannen und ablegen, bestellen wir Autos und schreiben Rechnungen. Ich kümmere mich aktuell auch mit um die Leasing, also dass alle Leasingverträge zu uns kommen und die Daten, die von uns zur Leasing müssen auch dort ankommen. Somit alles was mit Bestellung und Rechnungen zu tun hat. Aber auch mal mit Verkäufern usw. telefonieren. 

 

Philip: Wie bist du denn darauf gekommen hier bei Glinicke eine Ausbildung zu beginnen? Kanntest du uns vorher schon? 

Amely: Es war eher ein blind-drauf-los bewerben. Ich habe mich erst kurzfristig dazu entschieden nicht mit der Schule weiter zu machen, da ich eigentlich das Abitur angesteuert habe. Aber mit der Corona-Situation habe ich mir gesagt, ich lasse das lieber und nehme meinen Realschulabschluss. Das Abi kann ich ja noch nachmachen. Danach hab ich mich bei allem was mit Büro zutun hat drauflos beworben und da kam Glinicke für mich am meisten in Frage, da ich mir übers Internet Glinicke angeschaut habe und die Auswahl war da für mich perfekt.  

 

Philip: Waren Autos vorher schon ein Ding für dich, hattest du Interesse daran? 

Amely: Nicht unbedingt. War mir aber eigentlich auch egal. Aber es macht mir Spaß mit Fahrzeugen in der Form zu arbeiten. 

 

Philip: Und du kanntest Glinicke vorher schon? 

Amely: Also komplett neu war es nicht, da ein Sohn von Freunden meiner Familie bei Glinicke in Kassel arbeitet. Zudem haben sich Familienmitglieder früher mal bei Glinicke nach einem Auto umgeschaut. Und ja dann habe ich mich nochmal belesen und auf der Internetseite geschaut und es hat direkt gepasst.  

 

Philip: Für dich ist ja nun auch das erste halbe Jahr deiner Ausbildung rum. War es bis jetzt so, wie du es dir vorgestellt hast? 

Amely: Also ich war ein bisschen überrascht, was die Aufgabenverteilung angeht. Ich habe nämlich schon eine Urlaubsvertretung für meine Kollegin übernommen. Also ich meine im positiven überrascht, da ich nicht dachte, dass mir gleich so viel Verantwortung übertragen wird. 

 

Philip: Ich meine, das ist ja auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Hast du denn schon etwas gelernt, was für dich im Gedächtnis geblieben ist? 

Amely: Ja definitiv. Unsere Programme, gerade wenn es ums Autos anlegen geht. Da funktioniert nichts mit nur einem Programm. Gefühlt benötigt man 10 Stück um das Fahrzeug korrekt anzulegen *lacht* Damit habe ich nicht gerechnet.  

 

Philip: Aber damit kommst du gut klar? 

Amely: Jap.  

 

Philip: Wie ist der Umgang mit deinen Kolleginnen und Kollegen? 

Amely: Also ich wurde von Tag 1 an sehr gut aufgenommen. Ich bekomme viel positives Feedback und wenn ich eine Frage habe sind alle sehr nett. Ich würde unser Verhältnis wie eine kleine Familie bezeichnen *lacht*.  

 

Philip: Hast du außerhalb deiner betrieblichen Fähigkeiten etwas für dich lernen können? 

Amely: Also ich bin auf jeden Fall entspannter geworden. Gerade an der Arbeit. Zu Beginn hatte ich noch viele Sorgen, dass ich Fehler machen könnte. Ich war auch sehr aufgeregt. Gerade da bin ich entspannter geworden.  

 

Philip: Also hast du Fehler gemacht und gemerkt, dass es gar nicht so schlimm ist? *lacht* 

Amely: Ja genau! War ein kleiner Fehler, aber ich habe mir schon Gedanken gemacht. 

 

Philip: Du gehst ja auch in die Berufsschule. Hast du da wochenweise Unterricht oder im Block? 

Amely: Ich habe wochenweise Unterricht, bin immer donnerstags und freitags da. 

 

Philip: Und habt ihr dann immer denselben Unterricht oder wechselt das?  

Amely: Also wir haben A B Wochen. In der A-Woche beispielsweise haben wir freitags erst zur zweiten Stunde und Ethikunterricht, in der B-Woche zur ersten und da haben wir Deutschunterricht. Aber sonst sind die Stunden alle gleich.  

 

Philip: Wie ist es in der Berufsschule und merkt man einen Unterschied zur Realschule? 

Amely: Es ist definitiv ein riesen Unterschied. Es ist alles viel entspannter, die Lehrer nehmen es nicht mehr so ernst *lacht*. Und auch meine Mitschüler sind entspannter, ich bin ja auch die Jüngste. Es gibt außer mir noch zwei andere Schüler die auch 16 sind, aber der Rest ist über 20. Und es ist einfacher, was Mathematik angeht. Da bin ich sehr froh drüber. 

 

Philip: Lernst du in der Schule auch spezifisch Stoff den du an der Arbeit verwenden kannst? 

Amely: Teilweise ja, teilweise nein. Aktuell beschäftigen wir uns in der Schule mit dem Thema Rechnungen. Das ist ein Thema was mich auch im Büro begleitet. Davor lernten wir die DIN-Vorschriften für die Einrichtung eines Büros, damit habe ich hier ja nicht viel zu tun. Aber das meiste sind schon Themen die mich auch im Arbeitsalltag begleiten.  

 

Philip: Mit 16 ist es ja leider noch nicht möglich einen Führerschein zu machen. Hast du das denn vor, sobald du darfst? 

Amely: Ja, definitiv. Ist in Arbeit. Am besten so schnell wie möglich. 

 

Philip: Hast du schon eine Vorstellung von deinem ersten Auto? 

Amely: Mal sehen. Aber auf jeden Fall VW *lacht*. Je nach dem was das Geld dann hergibt.  

 

Philip: Wie war das für dich bei euch das erste Mal in den Betrieb zu kommen?  

Amely: Ich war auf jeden Fall ängstlich und zurückhaltend. War ja auch komplett neu für mich und ganz anders wie in der Schule. Ich hatte, als ich das erste Mal reingekommen bin Bedenken wie wohl alles sein wird und wie ich mit allem klarkommen werde.  

 

Philip: Mit wie vielen Leuten sitzt du im Büro? 

Amely: Also bei mir hinten sitzen aktuell fünf. 

 

Philip: Wie sieht‘s aus mit dem Leidensthema Corona. Habt ihr im Moment Homeoffice? 

Amely: Nein bis jetzt nicht. Die Ungeimpften konnten sich aussuchen, ob sie sich jeden Tag testen möchten oder aus dem Homeoffice arbeiten. Die haben sich aber darauf verständigt getestet im Büro zu arbeiten, da nach einer Woche ja schon viel Arbeit anfällt, die nicht von zuhause erledigt werden kann. 

 

Philip: Gab‘s denn in der Ausbildungszeit bis jetzt ein Highlight oder wird es bald eins geben von dem du weißt? 

Amely: Also wo ich wirklich gespannt drauf bin ist die Zeit in der wir die Abteilungen wechseln. Bis jetzt bin ich ja bei VW und mache ab und an drüben für Škoda etwas mit. Auf das Durchlaufen der anderen Abteilungen freue ich mich schon. Nächstes Jahr geht eine Kollegin in Rente, somit wird da auch nochmal mehr Arbeit anfallen.  

 

Philip: Hast du vor deiner Ausbildung schon Berührungspunkte mit der Arbeitswelt gehabt? 

Amely: Also ich bin das erste Mal richtig arbeiten. Vorher habe ich einige Male als Babysitter gejobbt, aber so richtig gearbeitet nicht. Mein Praktikum ist wegen der Pandemie leider ausgefallen. Das war ziemlich blöd. Dann habe ich mich auf Berufsmessen und bei Freundinnen, die etwas älter sind und schon in der Bürobranche arbeiten, beraten lassen und hab mir diesen Job ausgesucht. Und bis jetzt hat sich meine Wahl bewährt.  

 

Philip: Wie war es für dich aus dem schulischen Leben ins Arbeitsleben zu treten. Mit mehr Verantwortung und weniger Freizeit? 

Amely: Also, was mir fehlt sind die geregelten Ferien *lacht*. Ich hatte sechs Wochen Sommerferien, musste mich nicht um Urlaubsplanung und Vertretung kümmern. Das fehlt mir schon ein bisschen, aber der Rest ist gut. In der Schule hatte ich auch häufig lange Tage an denen ich erst um 16 Uhr nachhause kam und früh raus musste ich auch schon. 

 

Philip: Hast du einen langen Arbeitsweg? 

Amely: Also ich bin jetzt erst frisch nach Erfurt gezogen am 01.10. Davor hatte ich einen langen Arbeitsweg, ja. Eine Richtung war 2,5 h Bahn- und Busfahrt. Da ich morgens um 07:00 Uhr anfange war der Arbeitsweg definitiv zu lang. Jetzt habe ich einen Fußweg von ca. 20 min und mit dem Bus sogar nur 5 min, das ist auf jeden Fall angenehmer! 

 

Philip: Wie war das für dich dein erstes Gehalt zu bekommen? Und hast du dir schon einen Wunsch erfüllen können? 

Amely: Also einen großen Wunsch hatte ich nicht, aber ich brauchte für die Schule und so einen Laptop, den habe ich mir jetzt gekauft. Es ist schon einiges an Mitschreibarbeit nötig in der Schule und wir bekommen viele Arbeitsblätter, die ich nun digital habe und nicht mehr als Zettel. 

 

Philip: Auf jeden Fall vorbildlich sich vom ersten Gehalt Dinge für die Schule zu kaufen *lacht*.  

Amely: Ja, natürlich! *lacht* 

 

Philip: Wie lief das Kennenlernen bei euch im Betrieb? 

Amely: Wir saßen alle hier im Besprechungsraum, also die anderen Azubis und ich. Dort haben wir uns kennengelernt. Dann wurde uns erzählt wie die Abläufe hier im Haus sind und die groben Regeln erklärt. Dann hat mein Ausbilder mich noch etwas rumgeführt und mich in meinem Büro vorgestellt. Danach sind wir noch rüber ins Autohaus gegangen, wo ich auch allen vorgestellt wurde. Wir sitzen ja abseits der Häuser, deswegen war es cool dort auch mal reinzuschauen.  

 

Philip: Du bist die einzige Auszubildende in deinem Beruf? 

Amely: Jap. Der Rest der Azubis ist im Autohaus. 

 

Philip: Und hast du zu den Azubis im Autohaus Kontakt? 

Amely: Nein leider nicht. Nach dem Kennenlernen hatte ich sehr wenig Kontakt mit den Azubis aus dem Autohaus. Vielleicht ergibt sich das, wenn wir unsere Abteilungen wechseln und ich auch aktiv im Autohaus bin. 

 

Philip: Ah stimmt. Auf was freust du dich da denn am meisten? 

Amely: Am meisten freue ich mich tatsächlich auf alles was Werkstatt und Teiledienst angeht. Den Verkauf kann ich mir nicht so gut vorstellen aber ich bin immer offen für alles und freue mich, wenn ich Neues dazulernen kann. Aber auf die Werkstatt freue ich mich. 

 

Philip: Super. Dann sind wir auch schon am Ende angelangt. Danke dass du dir die Zeit für das Youngstars Interview genommen hast. Viel Erfolg noch und hoffentlich viel Spaß. 

Amely: Dankeschön, tschüss!